Michael Sonne Kunst

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Vita

Ich bin Jahrgang '46. Meine frühen Interessen sind kaum nennenswert, sie prägten sich später während meines Studiums der Kunsterziehung in Mainz deutlicher aus und gelten seither gleichermaßen der Kunst und der Musik, die ich auf dem Cello mehr oder weniger intensiv betreibe. Ein wenig Gebrauchslyrik zu periodischen Anlässen, in der Regel unter Reimzwang verfertigt, beschäftigt mich auch, und das alles umso mehr, seit ich nach meiner Tätigkeit als Kunst-
erzieher in Koblenz ( 1979 – 2011) meinen Stundenplan selbst gestalten kann.

Mein Fundus

Die Kräfte der Natur arbeiten unaufhaltsam an Formen und Dingen, die ihr ausgeliefert sind. Dazu zählen auch die vom Menschen gemachten: Einmal benutzt, dann entsorgt oder verloren gegangen, tauchen sie im Kreislauf des Vergänglichen in neuer Form wieder auf. Darunter befinden sich oft Kuriositäten. Man rätselt, woher sie wohl stammen, wozu sie einmal gedient, wie sie ihr Aussehen erlangt haben. Ein ehemaliges Möbelstück aus einem zum Tier mutierten Fragment gedanklich zu reproduzieren, ist eine schwierige Aufgabe, aber auch ein interessanter Diskussionsanlass. Mit dem Bein einer Puppe – früher häufig, heute selten geworden – verhält es sich da anders. Solch ein Fundstück stimmt mich eher wehmütig. Anatomisch eindeutig, aber längst verstummt, atmet es scheinbar noch die Nähe eines Kindes. Verlustschmerz und Herzlosigkeit ringen eine kleine Weile um die Vorherrschaft.
Es sind vorwiegend die Rheinuferzonen, wo sich meine Bauteile in den vom Hochwasser angehäuften Trümmerbergen verstecken. Vormals im Wasser, liegen sie da, dem Wetter ausgesetzt, bis die nächste Welle ihnen einen neuen Liegeplatz beschert, wenn ich sie nicht rechtzeitig berge und meiner Sammlung einverleibe, wo sie oft monatelang weiter schlummern, bis eine Idee ihnen neues Leben einhaucht.

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